Pietà

Um 1420/30
Holz geschnitzt, polychrom gefasst
Höhe 79 cm

Diese Pietà ist ein herausragendes Beispiel des sogenannten Weichen Stils der Gotik. Die Darstellung von Maria und dem leblosen Christus auf ihrem Schoß ist durch die sanften, fast fließend geschnitzten Linien der Kleidung Marias geprägt, die dem Werk eine besondere Eleganz und Weichheit verleihen. Die Falten ihres Gewands, die in aufwendigen, voluminösen Bögen fallen, unterstreichen die Textur des Stoffes, wobei dies den Kontrast zum tragischen Inhalt der Szene verstärkt. Es wird darauf abgezielt, Emotionen durch subtile, fließende Formen zu vermitteln.

Die Polychromie der Skulptur verstärkt die Lebendigkeit und Emotionalität der Szene zusätzlich, während die Darstellung der Trauer Mariens eine intime, fast greifbare Verbindung zwischen Mutter und Sohn herstellt. Solche Pietà-Darstellungen waren in der mittelalterlichen Frömmigkeit weit verbreitet und dienten als Objekte der Andacht und Meditation.