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Peter Paul Rubens

14. Tiberius Auktion

Peter Paul Rubens

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2024-11-11 17:04:49
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Peter Paul Rubens


Siegen 1577 – 1640 Antwerpen, Und Werkstatt zugeschrieben
Heilige Anna Selbdritt, verehrt von Heiligen des Hauses Habsburg
Öl auf Hartholzpaneel (4 mm), kaschiert auf Weichholz
46 x 33 cm, ungerahmt
Vergleiche das gleichnamige Bild im Kunsthistorischen Museum in Wien Gemäldegalerie Inventar Nr. 9108

Provenienz: Privatsammlung, Slowakei

Ölgemälde auf einem Hartholzpaneel (ca. 4mm). Dieses kaschiert auf einer Weichholzplatte. Mittig ein alter, retuschierter Tafelriss, siehe UV Foto bei den Abbildungen. Malerei wirkt sehr gut erhalten, inklusive der originalen Lasuren und Weißhöhungen. Oberfläche von einem dicken, alten und stark vergilbten Firniss bedeckt. Dieser hat über die Jahre ein schachbrettartiges Krakelee entwickelt der das Bozzetto gut konserviert hat. Die Malerei selbst dürfte keine größeren Risse oder Spuren von einer unsachgemäßen Reinigung aufweisen.

Diese bis heute unbekannte Ölstudie ist eine sensationelle Wiederentdeckung auf dem Kunstmarkt, die unserer Einschätzung nach dem berühmten flämischen Maler Peter Paul
Rubens (1577-1640) und seiner Werkstatt zugeschrieben werden kann. Das Gemälde ist eine, bis heute unbekannte Ergänzung zu Rubens Oeuvre. Es stellt Anna Selbdritt verehrt
von den Heiligen des Hauses Habsburg dar.

„Anna Selbdritt“ ist eine bestimmte Art der Andachtsdarstellung, die drei zentrale Figuren zeigt: 
die heilige Anna, die Jungfrau Maria und das Jesuskind. Dieses Trio repräsentiert die mütterliche Abstammungslinie von Jesus und war besonders in der nordeuropäischen Kunst äußerst beliebt.

In diesem Werk nehmen die Jungfrau Maria und das Jesuskind oben in der Mittelachse eine zentrale Position ein; umgeben von Marias Mutter, der heiligen Anna und, etwas abseits zu ihrer Linken, ihrem Vater Joachim. Zu ihrer Rechten steht der heilige Johannes der Evangelist, der in Rot gekleidet ist und einen Kelch hält. Unter ihm erscheinen verschiedene Heilige, darunter ein Bischof und weibliche Heilige wie die heilige Katharina, die an ihrem Rad zu erkennen ist. Im Vordergrund und den Betrachtern am nächstens sind zwei Herrscherpaare in einer Haltung der Ehrerbietung, teilweise kniend, dargestellt. Ein Kaiser des Hauses Habsburg präsentiert prominent sein Schwert und seinen Reichsapfel. Neben ihnen ist der heilige Christophorus zu sehen, während darüber zwei weitere männliche Heilige auftreten, von denen einer eine päpstliche Tiara trägt. Die Szene entfaltet sich in einer Kreisformation inmitten einer Wolkenlandschaft, die in ihrer Abstraktion an eine 
Sacra Conversazione erinnert und eine Brücke zwischen dem himmlischen und dem irdischen Reich schlägt.

Vergleicht man diese Ölstudie mit der Version im Kunsthistorischen Museum (Gemäldegalerie Inventar Nr. 9108) in Wien, so fallen einige Unterschiede in der hier deutlich qualitätvolleren Ausführung auf: die Umrisse der Figuren sind in einem weicheren Duktus gezeichnet, was dem Werk eine sanftere, intimere Note verleiht. Darüber hinaus ist Rubens charakteristische Anwendung von Weißhöhungen zu erkennen, die dem Bild Lebendigkeit und Textur verleihen, insbesondere in den Falten der Draperie. Die Gesichter sind in einer naturalistischen und lebensechten Manier dargestellt, wodurch jede Figur eine fast greifbare Präsenz erhält. Die ebenfalls für Rubens so typischen rosa Höhungen in den Inkarnaten sind ebenfalls ein Indiz
für die Handschrift des Meisters und seiner Werkstatt.

Die Thematik ist für das Haus Habsburg von großer Relevanz, da es Heilige und Herrscher zeigt, die für die Dynastie von besonderer Bedeutung sind, und so die göttliche Gunst und historische Bedeutung der Familie unterstreicht. Die habsburgischen Herrscher reihen sich hier in ihrer Anbetung nahtlos in die Gruppe von christlichen Märtyrern und Heiligen ein. Vermutlich wählten Rubens und seine Werkstatt diese Komposition, um sowohl eine dynastische als auch eine sakrale Abstammung des Herrscherhauses darzulegen und so religiöse Verehrung mit einer visuellen Bekundung der habsburgischen Souveränität zu verbinden. Diese Darstellung der Anna Selbdritt diente somit nicht nur als religiöses Bild, sondern auch als Symbol für dynastische Legitimität und sakralen Schutz.

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