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Heiliger Christophorus

14. Tiberius Auktion

Heiliger Christophorus

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Heiliger Christophorus


Spanien
Um 1200
Lindenholz geschnitzt
Höhe 92 cm

Diese museale Figur eines heiligen Christophorus ist der spätromanischen bzw. frühgotischen Periode zuzuordnen. Die hochaufragende, stark vertikalisierte Skulptur zeigt den stehenden Christophorus mit dem Jesuskind auf den Schultern. In der rechten Hand trägt der Heilige einen Stab, der einem dünnen Stamm mit Baumkrone ähnelt, und in der linken Hand hält er den Hut eines Reisenden.

Viele Legenden ranken sich um den heiligen Christophorus. Die ersten Darstellungen des Christusträgers entstanden im Alpenraum in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die eigentliche Christusträgerlegende erschien jedoch erst im 13. Jahrhundert in der Legenda Aurea. Christophorus erhielt von einem Einsiedler den Auftrag, Menschen auf seinem Rücken über einen gefährlichen Fluss zu tragen. Eines Nachts hörte er dreimal die Stimme eines Kindes rufen. Als er das Kind über den Fluss trug, wurde seine Last immer schwerer und das Wasser begann anzuschwellen. Er fürchtete fast zu ertrinken, weil er dachte, dass die ganze Welt auf seinen Schultern lastete. Das Kind tauchte ihn schließlich unter Wasser und taufte ihn, woraufhin Christophorus dieses als seinen Herrn, Jesus Christus, erkannte. In einer anderen Legende aus dem südlichen Alpenraum war Christophorus ein Pilgerheiliger und unter anderem der Schutzpatron der Reisenden und Schiffer sowie Beschützer gegen Pest und Unwetter.

Diese Skulptur zählt zu den wohl frühesten erhaltenen Christophorusdarstellungen. In einem phänomenalen Erhaltungszustand für das Alter der Figur haben sich sogar Fassungsreste der alten Polychromie erhalten. Die charakteristisch romanische Auffassung von Symmetrie in der Körperhaltung zeigt sich besonders in der geraden Starrheit des Kindes. Es wird in dieser frühen Zeit noch keine Interaktion zwischen Heiligem und Christuskind dargestellt; beide blicken gerade nach vorne. Dieser repräsentative Typus zeigt sich den Betrachtern in expliziter Frontalität. Weiters tritt die Symmetrie auch in den Details wie den zum Pagenkopf geschnittenen Haaren des Kindes und den zu Voluten gedrehten Bartlocken des Mannes zum Vorschein. Lediglich die Attribute sowie die Tunika durchbrechen das strenge Gleichmaß. Der einem Baum gleichende Stock betont nicht nur den Höhenzug der Figur, sondern auch die Riesenhaftigkeit des Christophorus, der in den Legenden sogar als Riese typisiert wird. Der ringartige Pilgerhut, durch den der Heilige hindurchgreift, hat eine überaus haptische, aber auch narrative Qualität und kennzeichnet Christophorus als Reisenden. Die Tunika erinnert durch die Gürtung, die gebauschten Falten am Oberkörper und die diagonal nach unten verlaufende Draperie noch an römische Gewänder.

Dieser Typus ist aus früher Zeit kaum erhalten, wurde jedoch in späteren Fresken- und Altardarstellungen weitertradiert. Beispielsweise findet man eine ähnliche Darstellung im Tour Ferrande in Pernes-les-Fontaines, Frankreich, des 12. Jahrhunderts mit Fresken des 13. Jahrhunderts. Die Popularität dieser Darstellungsform spiegelt sich auch in den erhaltenen Altären aus Spanien des 14. Jahrhunderts wider, so im Altarbild des Meisters von Soriguerola (Museu Nacional d’Art de Catalunya, Barcelona, Inv.-Nr. 004370-000) oder dem Altarbild eines unbekannten spanischen Meisters des franko-gotischen Stils Kastiliens (Museo del Prado, Madrid, Inv.-Nr. P003150). Während diese Vergleichsbeispiele bereits die später in der Ikonographie aufgenommene Zwiesprache zwischen Christophorus und Kind durch die Berührung des Fußes Jesu zeigt, bildet das letzte Gemälde einen ähnlichen ringförmigen Pilgerhut ab.

Literatur:

Bernhard Rupprecht, Romanische Skulptur in Frankreich, München 1975.
Willibald Sauerländer, Die Skulptur des Mittelalters, Berlin 1963.
R. Toman und A. Bednorz, Romanik. Architektur – Skulptur – Malerei, Köln 2004.

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