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Besamimturm

16. Tiberius Auktion

Los 1438 Auktion

Besamimturm

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Startpreis:  14.000

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Schätzpreis: € 20.000 / 40.000

USD: 22.960 / 45.920 $GBP: 17.104 / 34.208 £
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Zusätzliche Informationen

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Besamimturm
Um 1900
Silber
Emaillierte Plaketten
Bunte Farbsteine/Edelsteine?
Höhe 31 cm, 7,5 x 7,5 cm
Gewicht 563,7 g

Dieser reich verzierte Besamimturm, entstanden um 1900, steht in unmittelbarer Tradition der berühmten Schwäbisch Gmünder Gewürztürme des 18. Jahrhunderts, von denen weltweit nur acht erhaltene Exemplare bekannt sind – in Würzburg, Jerusalem, New York, London, Kopenhagen, Paris, Tel Aviv und Frankfurt am Main (JMF1987-0056). Die Türme jener Zeit wurden aufwendig in Silberfiligran gearbeitet und mit emaillierten Bildfeldern versehen – eine Gestaltung, die sich in dem hier vorliegenden Stück nahezu detailgetreu wiederfindet.
Der Turm ist für das jüdische Hawdala-Ritual bestimmt, bei dem am Ende des Sabbats wohlriechende Kräuter (besamim) gerochen werden, um den heiligen Tag würdig zu verabschieden. Die aufwendig gearbeitete Turmform hat tiefe symbolische Bedeutung: Sie steht für die himmlische Stadt Jerusalem oder den Tempel als Ort der Hoffnung, Erlösung und göttlichen Nähe.
Besonders hervorzuheben sind die auf zwei Etagen angebrachten emaillierten Plaketten, die biblische Szenen darstellen – darunter Jakobs Himmelsleiter, Hagar und Ismael, und Samson trägt die Tore von Gaza. Die Bildvorlagen gehen auf die berühmten „Icones Biblicae“ von Matthäus Merian zurück, die zwischen 1625 und 1627 in Frankfurt erschienen und über Jahrhunderte hinweg christliche wie jüdische Bildwelten beeinflussten.
Die Kombination von Silberfiligran, Emaille und farbigen Steinen oder Glaseinsätzen, wie sie auch bei diesem Stück zu sehen ist, war in der liturgischen Kunst vor allem für christliche Objekte – etwa Reliquienbehälter oder Kruzifixe – üblich. Dass ein jüdisches Ritualobjekt um 1900 bewusst auf diese Formen und Techniken zurückgriff, zeigt die kulturelle Offenheit und das Streben nach handwerklich wie ästhetisch herausragender Qualität.
Dieser Besamimturm ist ein seltenes Beispiel für das kunsthandwerkliche und kulturelle Erbe jüdischer Gemeinden in Europa um 1900. In Form, Bildsprache und Ausführung knüpft er direkt an die legendären Stücke des 18. Jahrhunderts an und zeugt von einer lebendigen Tradition, die über Zeiten und Konfessionen hinweg inspiriert und weitergetragen wurde.

Literatur: Heuberger, Georg (Hrsg.), Die Pracht der Gebote – Die Judaica-Sammlung des Jüdischen Museums Frankfurt am Main, Köln: Wienand, 2006.

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