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Giovanni Antonio Amadeo

17. Tiberius Auktion

Los 1203 Auktion

Giovanni Antonio Amadeo

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Giovanni Antonio Amadeo
Pavia 1447 – 1522 Mailand, Umkreis
Heiliger Sebastian
Relief
Italien
Ende 15./Anfang 16. Jahrhundert
Bronze gegossen
Länge 50 cm, Breite 25 cm, Tiefe 3,5 cm
Nach einem Marmorrelief im Castello Sforzesco, Musei Civici, Museo d’Arte Antica in Mailand

Giovanni Antonio Amadeo war einer der bedeutendsten lombardischen Bildhauer und Architekten der italienischen Renaissance. Er wirkte unter anderem an der Certosa di Pavia und an der Capella Colleoni in Bergamo, wo er Werke von außergewöhnlicher handwerklicher und kompositorischer Qualität schuf. Amadeo verband die Eleganz der toskanischen Frührenaissance mit dem reichen plastischen Detailreichtum der lombardischen Tradition. Seine Werke zeichnen sich durch eine subtile Symbiose von Architektur und Figur, Strenge und Bewegung aus. In seinem Umfeld entstand eine Vielzahl hochqualitativer Reliefarbeiten, die seine klare Kompositionsweise, das fein modellierte Körperverständnis und den charakteristischen Ausdruck emotionaler Intensität fortführten.

Der Heilige Sebastian zählt zu den beliebtesten Märtyrern der christlichen Ikonographie. Der Legende nach war er ein römischer Offizier, der wegen seines christlichen Glaubens unter Kaiser Diokletian (284–305 n. Chr.) verurteilt wurde. An einen Baum gefesselt, wurde er von Bogenschützen mit Pfeilen durchbohrt, überlebte jedoch zunächst. Nach seiner Genesung trat er erneut für den Glauben ein und wurde daraufhin zu Tode geprügelt. In der Kunst wurde Sebastian bald zu einem Symbol für Standhaftigkeit im Glauben, für körperliches und seelisches Leiden – und zugleich für idealisierte Schönheit und Reinheit. Besonders in der Renaissance und im Barock wurde der Heilige häufig in heroisch-nackter Form dargestellt, als Sinnbild geistiger und körperlicher Vollkommenheit.

Das vorliegende Relief, um 1600 entstanden und in Bronze gegossen, zeigt den Heiligen in einer aufwendig gestalteten Ädikula-Architektur. Eine Ädikula (vom lateinischen aedicula, „kleines Haus“ oder „Tempelchen“) ist ein kleiner, tempelartiger Aufbau mit Säulen, Gebälk und Giebel, der in der antiken wie auch in der christlichen Kunst als architektonischer Rahmen für Kultbilder diente. Hier wird die Andachtsfigur des Heiligen Sebastian in einem solchen architektonischen Gehäuse präsentiert – gleichsam in einem kleinen Heiligtum, das seine sakrale Bedeutung betont und den Raum illusionistisch öffnet.

Innerhalb der Architektur sind jeweils drei nach hinten fluchtende Säulenreihen pro Seite dargestellt, wobei die zweite und dritte von Bogenstellungen überfangen werden. Im Giebel befindet sich eine männliche Büste, darunter ein Fries, der die Komposition gliedert. Hinter dem Heiligen öffnet sich eine Landschaft, die jedoch weitgehend vom Körper des Märtyrers verdeckt wird. Sebastian ist nackt, nur mit einem Lendenschurz bekleidet, und mit hinter dem Rücken verschränkten Händen an einen Baum gebunden. Sein Körper, von ausgeprägter Muskulatur und weich modellierter Oberfläche, ist in einer spannungsvollen Pose dargestellt. Das lange, gelockte Haar und der leicht nach oben gerichtete Blick verleihen der Figur eine ergreifende Lebendigkeit.

Den unteren Abschluss des Reliefs bildet ein kleiner geflügelter Puttenkopf mit fledermausartigen Flügeln – ein feines, symbolisch vieldeutiges Detail, das zwischen Schutzgeist und Vanitassymbol changiert. Das Werk ist eine qualitätvolle Wiederholung eines Marmorreliefs von Giovanni Antonio Amadeos im Castello Sforzesco in Mailand (Musei Civici, Museo d’Arte Antica, Inv. 1106). Die kompositorische Übereinstimmung und die identische Haltung des Heiligen, mit dem pathetisch nach oben gewandten, aber zugleich introspektiven Blick, lassen auf eine bewusste Übernahme des lombardischen Vorbilds schließen.

Dieses kleine Andachtsbild verbindet architektonische Strenge mit emotionaler Intensität. In der Kombination aus perspektivisch gegliederter Architektur und der idealisierten, von Licht durchwirkten Körperdarstellung zeigt sich die künstlerische Sprache aus Amadeos Umkreis– eine Kunst zwischen Frömmigkeit und Humanismus, in der die Darstellung des Märtyrers zum Sinnbild innerer Erhebung wird.

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