4 Gemälde
16. Tiberius Auktion
Startpreis:
€ 400
Schätzpreis: € 800 / 1.600
von | bis | Gebotserhöhung |
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0 € | 99 € | 5 € |
100 € | 199 € | 10 € |
200 € | 399 € | 20 € |
400 € | 999 € | 50 € |
1.000 € | 1.999 € | 100 € |
2.000 € | 3.999 € | 200 € |
4.000 € | 9.999 € | 500 € |
10.000 € | 19.999 € | 1.000 € |
20.000 € | 39.999 € | 2.000 € |
40.000 € | ∞ | 5.000 € |
4 Gemälde
Kadscharische
Prinzessinnen
Iran
Anfang 20. Jahrhundert
Öl auf Leinwand
80 x 40 cm
Diese vier Darstellungen von Prinzessinnen sind typische Werke der Kadscharenzeit, in der sich die iranische Malerei zunehmend europäischen Einflüssen öffnete. Die leuchtenden Farben, die idealisierten Gesichter und die raffinierte Verwendung von Architekturelementen wie Vorhängen und Torbögen sind charakteristisch für die höfische Kunst des 19. Jahrhunderts. Die Portraits verbinden europäische Perspektive und Tiefenillusion mit den traditionsreichen Darstellungskonventionen Irans, in denen Ornamente, flächige Farbigkeit und eine idealisierte Typisierung weiterhin eine bedeutende Rolle spielten.
Drei der Prinzessinnen sind in einem Vorhangmotiv positioniert, das sie wie auf einer Bühne inszeniert, während die vierte in einem Torbogen steht, vor einem schlichten Balkon mit angedeutetem Ausblick. Diese architektonischen Elemente dienen nicht nur der Rahmung, sondern verleihen den dargestellten Frauen eine herausgehobene, fast entrückte Präsenz – eine Tradition, die sich bereits in der safawidischen Malerei des 17. Jahrhunderts beobachten lässt.
Die Symbolik der Attribute verleiht den Bildern eine tiefere Bedeutung: Die Prinzessinnen mit Blumen stehen für Schönheit, Jugend und Vergänglichkeit, eine oft in der persischen Dichtung verwendete Metapher. Die Tänzerin verkörpert Anmut und Unterhaltung, gleichzeitig aber auch die Nähe zur Musik, einem wichtigen Bestandteil höfischer Kultur. Die Musikerin mit dem Tamburin verweist auf die Rolle von Musik in festlichen und zeremoniellen Kontexten, ein Motiv, das bereits in früheren persischen Miniaturen beliebt war.
Ihre Kleidung ist prächtig: Lange Jacken über bodenlangen Röcken, oft mit Gürteln betont, reich bestickt und mit Perlen sowie Edelsteinen verziert. Der luxuriöse Kopfschmuck, bestehend aus kunstvoll gearbeiteten Diademen und kostbaren Verzierungen, unterstreicht ihren aristokratischen Status. Ihre Physiognomie mit schmalen, mandelförmigen Augen, dunklen, markanten Augenbrauen und wallendem dunklen Haar entspricht dem Schönheitsideal der Kadscharenzeit, das sich stark von den europäischen Idealen dieser Epoche unterscheidet.
Solche Malereien dienten in Palästen oft als dekorative Elemente, angebracht in Nischen oder über Türen und Fenstern. Sie schufen eine Atmosphäre von Festlichkeit und Opulenz, ganz in der Tradition safawidischer Palastdekorationen, in denen bereits im 17. Jahrhundert Darstellungen von Musikerinnen, Tänzerinnen und höfischen Szenen üblich waren. Die Positionierung in Nischen oder unter Bögen verlieh den Figuren eine exaltierte Stellung, die ihre Bedeutung als Symbole höfischer Kultur, Weiblichkeit und Schönheit noch verstärkte.
Diese vier Portraits sind somit nicht nur Meisterwerke kadscharischer Malerei, sondern auch Spiegel einer faszinierenden Epoche, in der sich persische Kunst zwischen Tradition und europäischen Einflüssen neu definierte.
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