Lebensgroßer Corpus Christi
16. Tiberius Auktion
Startpreis:
€ 3.000
Schätzpreis: € 6.000 / 12.000
von | bis | Gebotserhöhung |
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0 € | 99 € | 5 € |
100 € | 199 € | 10 € |
200 € | 399 € | 20 € |
400 € | 999 € | 50 € |
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10.000 € | 19.999 € | 1.000 € |
20.000 € | 39.999 € | 2.000 € |
40.000 € | ∞ | 5.000 € |
Lebensgroßer Corpus Christi
Meisterhafte Arbeit der Dürerrenaissance
17. Jahrhundert
Lindenholz geschnitzt, polychrom gefasst & vergoldet
Diese meisterhafte Holzskulptur eines gekreuzigten Christus zeigt eindrucksvoll die Ausdruckskraft der Dürerrenaissance in der mitteleuropäischen Bildhauerkunst. Die sogenannte Dürerrenaissance bezeichnet eine kunsthistorische Strömung des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts, in der sich Bildhauer an den kraftvollen, anatomisch präzisen und expressiven Körperdarstellungen Albrecht Dürers orientierten. Seine Kupferstiche, Holzschnitte und Zeichnungen beeinflussten zahlreiche Skulpturen jener Zeit, insbesondere in Süddeutschland, Österreich und Böhmen.
Der Corpus Christi folgt dem Dreinageltypus, bei dem die Füße übereinandergelegt mit einem einzigen Nagel fixiert sind. Der Körper ist ausgemergelt und sehnig, die Anspannung der Muskeln und Sehnen wird meisterhaft herausgearbeitet. Die gestreckten Arme betonen das Leidensmotiv, während die leicht angewinkelten Knie den Moment des Todeskampfes spürbar machen. Sein Blick ist gen Himmel gerichtet – ein Ausdruck göttlicher Hingabe und tiefster körperlicher Qual.
Das Gesicht wird von dichten, gewellten Haaren und einem sorgfältig gearbeiteten Bart gerahmt. Besonders bemerkenswert ist die Dornenkrone, die ihn als „König der Juden“ kennzeichnet und mit ihrer plastischen Durchbildung den Schmerz Christi intensiviert. Stilistisch zeigt die Skulptur eine interessante Verbindung zwischen Spätgotik und den neueren, barockisierenden Strömungen des 17. Jahrhunderts: Die seitlich herabfallenden Haarsträhnen erinnern noch an spätgotische Vorbilder, während das bewegte Perizonium (Lendentuch) mit seinen tiefen, nassen Falten bereits die Dynamik des Frühbarock vorwegnimmt.
Diese Darstellung Christi steht somit an einer stilistischen Schwelle. Sie ist nicht nur ein Zeugnis virtuoser Holzschnitzkunst, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel für die künstlerische Rezeption Dürers in der Renaissance und deren Nachwirkung bis in das 17. Jahrhundert.
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