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Meister von Seeon

10. Auktion

Los 700 Auktion

Meister von Seeon

Nachverkaufspreis:  23.292

  • USD: 25.575 $
  • GBP: 20.169 £
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Zusätzliche Informationen

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Mühldorf am Inn, 15. Jahrhundert, Werkstatt zugeschrieben
Bischof
Salzburg
Um 1400/20
Holz geschnitzt & polychrom gefasst
Höhe 80 cm
Zustand altersbedingt sehr gut

Diese hochqualitative Darstellung eines Bischofs kann der Werkstatt des Meisters von Seeon zugeschrieben werden. Der Bildhauer mit diesem Notnamen ist besonders für die Sedes Sapientiae bekannt, die ursprünglich aus der Pfarr- und Klosterkirche St. Lambert in Seeon stammt. Die sogenannte Seeoner Madonna (heute Bayerisches Nationalmuseum München, Inv.-Nr. MA 1126) sowie andere Madonnenfiguren sind erhalten, jedoch ist bisher lediglich eine einzelne männliche Figur gesichert zugeschrieben. Daher stellt diese Skulptur in ihrem sehr guten Erhaltungszustand eine wahre Rarität dar.
Der Bischof trägt den typischen Habit mit Kreuzornament sowie die traditionelle liturgische Kopfbedeckung (Mitra). Er ist in Frontalansicht konzipiert und präsentierte den Betrachtern wohl auch ursprünglich weitere Attribute wie beispielsweise den Bischofsstab. Kurze Locken treten unter der Mitra hervor und rahmen sein längliches Gesicht. Auffallende physiognomische Merkmale sind die hohen Augenbrauengrate, mandelförmige Augen, eine prominente Nase und ein breiter Mund.
Am aufschlussreichsten für die Zuordnung zur Werkstatt des Meisters von Seeon sind die parallelen Schüsselfalten, die mittig nach unten fallen und in den V-förmigen Saum des Obergewandes münden. Die fließende Modellierung des unter den Armen herabfallenden Textils zeigt deutliche Anklänge des sogenannten internationalen Stils gegen 1400. Das Untergewand fällt in teigigen, dicht aufliegenden Falten auf der Bodenfläche auf, wobei diese auf die weiche Textur des Stoffes hinweisen.
Vergleichbare Figuren wie ein heiliger Bischof (Hampel Fine Art) oder ein heiliger Paulus (Sotheby’s) wurden am Kunstmarkt zu hohen Preisen versteigert. Die Gesamtauffassung der Figur, die Haarpracht, sowie die mehrfach stilisiert ausgeführten Schüsselfalten entlang des Torsos sind charakteristische Merkmale. Die hier präsentierte Figur sticht jedoch besonders durch die leuchtende polychrome Fassung hervor.

Literatur:
H. Ramisch, Ulm und die Salzburger Plastik im 15. Jahrhundert, Hanns Sweicker von Ulm, der Bildhauer der Pröpste von Chiemsee in der Zeit von 1430 bis 1467, in: Rainer Kahsnitz and Peter Volk (Hrsg.), Skulptur in Süddeutschland 1400-1770, Festschrift für Alfred Schädler, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1998, S. 17-50.
A. Miller, Der Meister von Seeon, in: A. Miller (Hrsg.), Maria, Licht im Mittelalter, Meisterwerke der Gotik, Ausstellungskatalog Leogang, Bergbaumuseum, 18. Juni – 31. Oktober 2003, Gemeinde Leogang, Bergbaumuseum, Leogang, S. 36-45.

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