Niederlande 1625 – 1680 Amsterdam, zugeschrieben
Allegorie der Liebe oder Antonius und Kleopatra
Öl auf Leinwand, dubliert
33 x 21 cm, mit Rahmen 48,5 x 37 cm
Gutachten von Dr. Walther Bernt, München 1977
Hendrick Danckerts war als Maler und Kupferstecher des niederländischen Goldenen Zeitalters besonders für seine Architekturen in Landschaftsdarstellungen bekannt. Sein Oeuvre ist stark von seinem mehrjährigen Italienaufenthalt geprägt, wobei sich dies in den von ihm dargestellten italienischen Landschaften und Residenzen widerspiegelt. Die meiste Zeit seiner Karriere verbrachte er in London, England.
Besonders eindrucksvoll sind die hohen Gebäude mit skulpturalem Schmuck, wie hier die hohen Porphyrsäulen des Eingangs eines antikisierenden Gebäudes auf der linken Seite oder die grauen Säulen der Kolonnaden mit bekrönender Balustrade im Hintergrund. Auch die hochgewachsenen Bäume mit dichten Baumkronen sind typisch, wobei häufig ein schmaler junger Baum das Geschehen rahmt und gleichzeitig die Betrachter in die Komposition einführt. Deren Blick wird somit zur kleinformatigen Figurenkomposition mit Gewändern in leuchtendem Kolorit gelenkt.
Dargestellt ist ein Paar, ein Mann in antiker militärischer Kleidung und eine Frau in lockerem langem Gewand. Dahinter, im Halbschatten, ist ein Kind oder Diener gezeigt. Im Hintergrund sind weitere Frauenfiguren und Krieger zwischen den Porphyrsäulen gezeigt. Bei dieser Figurengruppe könnte es sich um Mars und Venus handeln; jedoch ist es wahrscheinlicher, dass die Liebesgöttin Venus oberhalb des Balkons auf einem Wolkenkomplex gezeigt ist. Dargestellt als Akt lehnt sie auf der Wolke und blick zu Amor herab, dem geflügelten Putto, der gerade mit Pfeil und Bogen auf das Paar zielt. Daher muss es sich bei den beiden Personen um ein Liebespaar handeln. Dies wird auch durch den die Treppen herablaufenden Hund, ein typisches Symbol der Treue, unterstrichen. Es könnte sich um die Allegorie der Liebe handeln. Eine Identifizierung mit einem Liebespaar mit einem tragischen Schicksal scheint ebenfalls schlüssig zu sein, nämlich die Darstellung des römischen Generals Marcus Antonius und der ägyptischen Königin Kleopatra, besonders beflügelt mit dem von William Shakespeare um 1606/07 fertiggestellten Römerdrama „Antonius und Cleopatra“. Darauf könnte die romantisierende Landschaft mit den ominös erscheinenden Wolkengebilden hindeuten.
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